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Gesellschaftliches Engagement als Erfolgsfaktor: Warum Unternehmen auf Corporate Citizenship setzen

Ehrenämter, die von Privatpersonen übernommen werden, gehören in unserer Gesellschaft schon seit langem zur Tradition. Ehrenamtliches Engagement wird geschätzt, verleiht dem Inhaber zumeist hohes Ansehen und ist ein wichtiger Stützpfeiler für unser gesellschaftliches Leben. Nun entdecken immer mehr Unternehmen gesellschaftliches und soziales Engagement für sich und bringen sich mit Kompetenz, Know-how, Zeit und andere Ressourcen in Bereiche des Allgemeinwohls ein.

Schon in den 1920er Jahren rückte die Idee einer sozialen Verantwortung von Unternehmen in den USA immer mehr in den Fokus. ,,Corporate Citizenship” bedeutet wörtlich übersetzt unternehmerische Bürgerschaft. Unternehmen sollen demnach einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft leisten. Dabei geht es nicht nur um die Erfüllung von Normen und Pflichten, sondern ebenso um die aktive Gestaltung und Förderung von positiven sozialen und ökologischen Auswirkungen durch Unternehmen und umfasst typischerweise Bereiche wie ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiter, Spendenaktionen und gemeinnützige Partnerschaften. 

Abgrenzung zum CSR – Begriff:

Sowohl der Begriff ,,Corporate Citizenship”, als auch ,,Corporate Social Responsibility” (kurz: CSR), leitet sich von dem umfassenden Ausdruck ,,Corporate Responsibility” ab. Dieser bezieht sich auf die Tatsache, dass Unternehmen über die reinen wirtschaftlichen Aspekte ihrer Geschäftstätigkeit hinaus Verantwortung für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Umwelt und ihre Stakeholder tragen sollten.

,,Corporate Social Responsibility” konzentriert sich in Abgrenzung zur ,,Corporate Citizenship” auf das Kerngeschäft eines Unternehmens. CSR ist keine separate oder zusätzliche Aktivität, sondern eine Herangehensweise, wie das Kerngeschäft betrieben wird. Das Unternehmen integriert also nachhaltige Geschäftspraktiken in den Unternehmensprozess, während ,,Corporate Citizenship” den Schwerpunkt auf das aktive Engagement zur Gesellschaft legt und auf freiwillige, zusätzliche Aktivitäten abzielt.

Im Allgemeinen unterscheidet man verschiedene Kategorien: 

1. Corporate Giving bezeichnet den Transfer von Geld, Gütern und Leistungen von Unternehmen für gemeinwohlorientierte Zwecke.

2. Corporate Foundations stellen eine enge Verbindung zwischen einem Wirtschaftsunternehmen und einer Stiftung dar.

3. Public Private Partnership meint die Zusammenarbeit von Staat und Privatwirtschaft bei einem bestimmten Projekt.

4. Cause Related Marketing verkörpert die Kooperation zwischen Wirtschaftsunternehmen und Non-Profit-Organisationen für das Gemeinwohl.

5. Corporate Volunteering kann mit ,,Förderung des Mitarbeiter-Engagements” übersetzt werden. Das jeweilige Unternehmen betont, dass die Arbeit des Mitarbeiters nicht nur zum Gesamterfolg des Unternehmens beiträgt, sondern auch einem sozialen Zweck dient. 

Doch wie genau profitieren Unternehmen davon? 

1. Imagegewinn durch eine positive Markenwahrnehmung und die daraus resultierende Bindung zu Kunden und Stakeholdern.

2. Employer Branding, Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit: Mitarbeiter schätzen es, wenn ihr Arbeitgeber gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. 

3. Neue Kundengruppen werden erschlossen: Engagieren sich Unternehmen sichtbar für das Gemeinwohl, sprechen sie neue Kundengruppen an, die besonderen Wert auf soziales und ökologisches Engagement legen. 

4. Reputationsrisiken minimieren: Die Öffentlichkeit kritisiert aufgrund des gesellschaftlichen Wertewandels zunehmend Unternehmenspraktiken. Soziale Verantwortung reduziert die Risiken von Reputationsverlust.

Der Stellenwert von gesellschaftlichem Engagement durch Unternehmen nimmt immer mehr zu. In der Vergangenheit haben wir gesellschaftliche Verantwortlichkeiten zumeist an unabhängige Nichtregierungsorganisationen – wie zum Beispiel die UNICEF – oder Greenpeace delegiert, da dies schlichtweg einfacher erschien. Spätestens jedoch durch den Auftritt von Greta Thunberg und die dadurch ausgelösten Protestaktionen fand flächendeckend ein Umdenken in unserer Gesellschaft statt:

Steigende Erwartungen an Unternehmen:

1. Verändertes Konsumverhalten: Das Konsumbewusstsein der Verbraucher wird zunehmend gestärkt. Die Anforderungen an Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen steigen. Verbraucher erwarten, dass Unternehmen ethisch und umweltbewusst handeln sowie auf gesellschaftliche Probleme und Fragestellungen reagieren.

2. Erwartungen der Mitarbeiter: In einer immer stärker vernetzten Welt sind die Erwartungen der Mitarbeiter an ihre Arbeitgeber gestiegen. Mitarbeiter möchten für Unternehmen arbeiten, die ihre Werte teilen und sich für das Gemeinwohl einsetzen.

3. Regulatorische Anforderungen: Regierungen haben damit begonnen, gesetzliche Vorgaben zu erlassen, um die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen zu fördern. So wurden z. B. zu den sogenannten ESG-Kriterien EU-Gesetzesvorlagen beschlossen, die schrittweise auf nationaler Ebene umgesetzt werden. Waren vor einigen Jahren nur Banken, Versicherungen und börsenorientierte Unternehmen betroffen, so wird ESG nun für alle Unternehmen immer wichtiger. Die ESG-Kriterien sollen Unternehmen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeit messbar zu machen. Demnach arbeiten Unternehmen Konzepte aus, die positive Beiträge in den Bereichen Umwelt (Environment), Gesellschaft (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) leisten.

4. Betonung der Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft: Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass Unternehmen ihre Rolle in der Gesellschaft anerkennen und sich für das Gemeinwohl einsetzen. Viele Unternehmen haben während der Pandemie ihre Ressourcen und Expertise genutzt, um auf die Krise zu reagieren und die Gesellschaft zu unterstützen.

Corporate Social Responsibility ist zum wichtigen Bestandteil von Unternehmen und ihrem Geschäftsmodell geworden.

Particulate Solutions bietet Lösungen, um unternehmerisches Engagement wirksam zu steuern und zu kommunizieren.

Durch die Unterstützung einer Vielzahl von Projekten im Bereich Bildung, Umwelt und Soziales wird Nachhaltigkeit auf allen Ebenen gefördert.

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